Alles begann am 21. Oktober 2012. Ich (Miriam) habe Emilio von einer sehr freundlichen Züchterin aus dem Vogtland. Sie arbeitet sehr ruhig mit den Pferden und lässt sich viel Zeit. Die Pferde wachsen dort sehr behütet auf und haben es super gut. Damals wurde Emilio gerade angeritten. Ich bin mit ihm spazieren gegangen, habe ihn geputzt und ihn mir an der Longe in der Halle angesehen. Ich brauchte nicht viel sehen und wusste das ER es ist ;) Ich durfte vorsichtig aufsteigen und sogar ein bisschen an der Longe traben.
Eigentlich wollte ich damals schon gar nicht mehr runter von ihm.
Auf einer der wunderschönen Koppeln haben wir uns noch Baroness angesehen, die dort ihre Freiheit in einer großen Herde genossen ;)
Am 06. November 2012 kam Emilio bei uns an :)
Wir haben mit sehr viel Bodenarbeit begonnen und uns so erstmal richtig kennen gelernt. Aus dieser Arbeit heraus habe ich dann das Longieren verstärkt.
Dabei habe ich auf die ruhige und gelassene Vorarbeit der Züchterin aufgebaut. Ich habe mit einem Kappzaum gearbeitet, so hat Emilio gelernt hat, sich aus eigener Kraft zu tragen. So haben wir vom Boden aus unsere Beziehung so gestärkt, dass das weitere Anreiten auf Vertrauen basiert.
Wir haben uns viel Zeit gelassen und so arbeiten wir ohne Druck und Zwang .
Unsere Arbeit beginnen wir immer erst mit lockernden Übungen vom Boden aus und erst wenn er richtig schön locker ist steige ich auf.
Am 31. Oktober sind wir dann das erste mal Ausgeritten. Sarah ist mit Grace mitgeritten. Da Emilio sehr mutig und gelassen war, ging er den meisten Tiel der Strecke vorraus ;) Er hat es super gut gemacht und es war ein wunderbarer Tag :) Danke Sarah
Im September 2013 habe ich Emilio in den Beritt zu einem "Pferdeprofi" gegeben.
Dafür haben wir innerhalb von 3 Tagen entspanntes Verladen gelernt. Es hat super viel Spaß gemacht :)
Der Beritt war als "Feinschliff" für seine Ausbildung gedacht.
Es war ja eigentlich gar nicht geplant, aber da eine Freundin den Platz absagen musste, dachte ich mir dass es nicht schaden kann und habe an ihrer Stelle den Platz genommen.
Leider war das mein größter Fehler. Es lief vom ersten Tag an alles schief und ich bereue es sehr ihn dort gelassen zu haben. Dort hat er leider nichts Positives gelernt - im Gegenteil.
Nach diesen 30 Tagen hatte ich ein komplett anderes Pferd. Nichts war mehr wie vorher. Longieren wurde zu einem panischen um mich herum hetzten. Buckeln und Steigen konnte er seit dem auch - neben und unter dem Reiter :( Nach Frauchen zu treten und sich überall von los reißen war ab sofort auch Tägliches Programm. Ein einfacher Slalom um Pylonen herum, wurde zu schnapp mein Frauchen umbenannt.
Es war erschreckend und gefährlich, ich wusste nicht mehr was ich tun soll.
Ich habe dann erst einmal pausiert und Emilio erstmal ausspinnen lassen.
Baroness zog ein und er hatte einen perfekten Spielkameraden zum Austoben.
Er sollte nun erstmal wieder zu sich selbst finden.
Im Januar 2014 haben wir dann die beiden jungen Pferde in einen Offenstall mit Halle gestellt. Um bei den schlechten Wetterbedingungen uneingeschränkt mit ihnen arbeiten zu können.
Emilio bekam einen neuen Vielseitigkeitssattel angepasst und ich habe ihm langsam wieder beigebracht, dass die Arbeit an der Longe Ruhe und Entspannung bedeutet. Am Anfang haben wir also wieder verstärkt Bodenarbeit gemacht und viel Stangenarbeit. Er lernte sich neu zu entspannen und bekam wieder Freude an der "Arbeit". Zum Entspannen sind wir viel spazieren gegangen und dann sogar mehrmals alleine Ausgeritten :)
Ich habe einiges an meiner Grundeinstellung geändert und wurde konsequenter.
Zusammen haben wir viel voneinander gelernt.
Gelassenheitstraining im August 2014:
Inzwischen ist Emilio wieder ganz der Alte :) Wir können entspannt und gelassen zusammen arbeiten ohne das er versucht irgendwelche Spuchten zu machen. Er lernt sehr gerne neues und das super schnell. Daher haben wir inzwischen Hinter- und Vorderhandwendungen, Spanischer Schritt, Verbeugen, Schulterherein und Seitengänge am Boden erlernt. Diese übertragen wir nun auch auf das Reiten :)
Das Wichtigste ist mir dabei die Ruhe. Da ich ihn Ausbilden darf, habe ich das Privileg ihm alle dies beibringen zu dürfen. Daher möchte ich, dass er weiterhin so entspannt und mit so viel freude lernt und sich weriterhin so toll entwickelt.
Seit Frühjar 2015 beginnen wir nun langsam mit dem Springen. Er zeigt dabei sehr viel Talent und vorallem viel Freude. Er ist immer bedacht bei der Sache um keine Fehler zu machen. Es bringt sehr viel Spaß mit ihm zu arbeiten und auch ich bin überglücklich und dankbar ihn zu haben.
Nun ist Emilio schon 7 Jahre Alt- wo ist nur die Zeit geblieben.... Auch die gemeinsamen Ausritte mit Barnoness sind für uns Alltäglich geworden. Wir können gemütlich Gallopieren, über Bäche und Brücken gehen und alle möglichen und unmöglichen Wege erkunden :) Auch wenn wir mal bis zum Bauch in Matsch versinken kann ich mich auf meinen Bub verlassen da er einfach immer ruhig und gelassen bleibt :)
2017: Mit dem Hinlegen auf Kommando haben wir Anfang des Jahres begonnen. Dabei habe ich vor allem mit positiver Verstärkung gearbeitet. Am Anfang habe ich das Hinlegen in der Halle/Roundpen mit Karottenstücken/Leckerlis bestätigt. Diese gibt es aber nur gezielt, da ich kein Pferde haben möchte, dass nur an der Futtertasche klebt ;)
Nach und nach haben wir es als Ritual eingebaut und Emilio wusste, wenn er sich hinlegegt freut sich das Frauchen ;) Ich habe mich dann zu ihm gekuschelt und wir haben die gemeinsame Zeit genossen ;) Von Mal zu Mal blieb er dann immer länger liegen und hat sich immer öfter hin gelegt. Auch wenn uns jemand zuschaut, ist es kein Problem auch wenn dann jemand "fremdes" zu ihm kommt bleibt er brav liegen.
Zudem waren wir in diesem Jahr sehr viel Ausreiten, mal ganz in der Früh vor der Schule/Arbeit und auch mal ganz spät, wie es uns gerade ausging. Es ist so schön, wenn einen die Tiere dess Waldes nicht gleich sehen/riechen, sondern gemütlich auf dem Weg voran hoppeln, oder am Wegesrand stehen bleiben :)
Ganz besonders freuen wir uns immer wenn unsere Freunde vorbei kommen. Mal reiten sie von ihrem Stall zu uns, und mal
kommen sie mit dem Hänger und wir reiten gemeinsam durch die Wälder.
Vor allem Emilio freut sich immer sehr wen sein Freund vorbei kommt, da die beiden so gerne zusammen spielen und Blödsinn machen ^^ sind halt im selben alter die zwei Jungs ;)
Nun ist der Bub schon 10 Jahre alt... wie die Zeit vergeht... man merkt es aber auch, dass er inzwischen echt ruhiger und Erwachener ist. Selbst wenn ich durch die Welpen oder Prüfungen es mal länger nicht schaffe ihn zu bewegen ist er ganz klar und brav. Auch alleine mit Hund im Gelände ist alles super entspannt... Da kann uns die Radfahrerin schon mit ihrer Klingel ärgern wollen, der Hund bellen, der Jäger schießen, Hunde oder Pferde kommen, dass ist ihm voll egal und er geht brav weiter. Insgesamt ist er so angenehm und ruhig und genießt es sogar wenn die Hunde mit gehen ;)
Wenn wir jetzt dann mal wieder Zeit haben, geht auch das Gymnastizieren wieder mehr los und bisschen Dressurarbeit. Zudem planen wir, für ein paar Springstunden in einen benachbarten Stall zu reiten. Dort können wir dann unsere lieben Freunde treffen und bisschen üben, das schadet uns beiden nicht und bringt viel Spaß ;)
|
|